Am Brunnen vor dem Tore























Am Brunnen vor dem Tore da steht ein Lindenbaum,
ich träumt in seinem Schatten, so manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde, so manches liebe Wort.
Es zog in Freud und Leide zu ihm mich immerfort.

Ich musst’ auch heute wandern vorbei in tiefer Nacht.
Da hab’ ich noch im Dunkeln die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten, als riefen sie mir zu:
komm her zur mir Geselle, hier find’st du deine Ruh!

Die kalten Winde bliesen mir grad ins Angesicht,
der Hut flog mir vom Kopfe, ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde entfernet von jenem Ort,
und immer hör ich’s rauschen : du fändest Ruhe dort.

Worte : W. Müller 1822
Weise : F. Schubert 1827

Commentaires

ce mois ci... vous avez beauocu lu